Schon seit es das Satellitenfernsehen gibt, herrschten Unklarheiten bei der Verkabelung und dem Anschluss eines solchen Systems im eigenen oder einem Mehrfamilienhaus. Das liegt in erster Linie an der riesigen Auswahl verschiedener TV-Programme, die über Satelliten empfangbar sind und an den damit einhergehenden Frequenzbändern. Diese Vielfalt ist zwar ein deutliches Plus, doch ohne Grundkenntnisse in der Antennentechnik kommen Laien bei der Installation sehr schnell an ihre Grenzen. Durch Unicable kann ein solcher Anschluss deutlich erleichtert werden. In unserem neuen Beitrag erklären wir kurz die Unicable Technologie und blicken mit Unicable 2 zusammen in die Zukunft des SAT-Fernsehens.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet Unicable?
Unicable 2 ist nur eine Erweiterung von Unicable, weshalb wir erst zu den Wurzeln gehen. Der Begriff Unicable verrät es schon zum Teil. Mit dieser Übertragungstechnologie ist es möglich, mehrere Empfänger (Receiver bzw. Fernsehgeräte) mit der vollen Bandbreite des TV-Programms zu versorgen – und das mit nur einem Kabel statt der üblichen vier. Warum eigentlich vier?
Die vier Verbindungen beziehen sich auf die unterschiedlichen Frequenzbereiche/Ebenen, auf denen die Satelliten ihre TV-Signale senden. Die Funkwellen strahlen dabei in die horizontale und die vertikale Richtung und lassen sich zusätzlich in zwei verschiedene Bereiche aufteilen – High (über 11,7 GHz) und Low (unter 11,7 GHz). So entstehen folgende vier Ebenen:
- Highband Horizontal
- Highband Vertikal
- Lowband Horizontal
- Lowband Vertikal
Alle Ebenen können zwar von einem Single LNB (also nur mit einem Kabel) an ein Empfangsgerät übertragen werden, da das LNB automatisch zwischen den Frequenzbereichen schaltet, sobald man zwischen den Programmen auf der Fernbedienung switcht. Hat man jedoch mehrere Endgeräte zu versorgen – z. B. in einem Mehrfamilienhaus – ist ein Quattro LNB notwendig, der die vier Ebenen separat ausgeben kann. Die vier Ausgänge (4 Kabel), verbunden mit einer Multischaltanlage, können dann alle Fernsehgeräte bzw. Receiver mit der vollen Bandbreite der Kanäle versorgen. Je nach Anzahl der Endgeräte nimmt man natürlich unterschiedliche Multischalter. Das ist die gängigste Art, eine Satelliten-Anlage anzuschließen und nennt sich Sternverteilung oder auch Sternschaltung.
Unsere Unicable Empfehlungen
Unicable Multischalter mit 1 Satellit
Unicable Multischalter mit 4 Satelliten
Möchte man nun weniger Kabelsalat oder ist im Haus vorher Fernsehen über den Kabelanschluss bezogen worden, kann die Unicable Technologie sinnvoll sein. Eine komplette Neuverkabelung beim Umstieg von Kabel- auf Satellitenfernsehen im gesamten Haus bleibt in diesem Fall erspart. Durch die schon in Reihe geschalteten Anschlussdosen (durch nur ein Kabel) sind also auch Unicable Lösungen machbar, ohne viel Aufwand zu betreiben. Dabei werden alle Frequenzbereiche auf nur ein Kabel übertragen. Somit können alle Sender gleichzeitig – von maximal zwei Satelliten – auf den Empfangsgeräten gezeigt werden. Bezogen auf eine SAT-Anlage also maximal 8 Ebenen, die übertragen werden können.
Welche Vorteile bietet Unicable?
Der wohl größte Vorteil von Unicable-Systemen ist die Zeit- und Aufwandersparnis bei der Installation, vor allem wenn es um den Anschluss in einem älteren Haus geht, in dem bereits Kabel verlegt sind. In diesem Fall müssen lediglich die nötigen Bauteile wie Unicable LNB, Multischalter, Anschlussdosen und Unicable fähige Receiver angeschlossen werden. Außerdem geht man mit dieser Anschlussart keine großen Kompromisse ein. Die vollständige Senderauswahl bleibt erhalten, die Qualität auch. SD, HD-TV, 3D und Ultra HD-TV sind alle empfangbar, solange die Geräte entsprechend aufgerüstet sind.
Was sind die Nachteile dieser Einkabelanlage?
Zwar gibt es keine Einschränkungen in Bezug auf die Senderauswahl, jedoch kann ein Kabel maximal acht Ebenen und somit auch nur acht Receiver/Fernseher mit dem ganzen Programm versorgen. Große Hotelanlagen, Krankenhäuser oder andere Gebäude mit vielen Fernsehanschlüssen eignen sich also eher weniger für die Unicable Technologie. Der zweite große Nachteil ist die Anschaffung von neuen Geräten (Receiver, LNB etc.), die das EN50494-Protokoll unterstützen, falls diese noch nicht vorhanden sind.
Ist Unicable 2 die Zukunft?
Unicable kann das Satellitenfernsehen, vor allem aber die Installation, also vereinfachen – bietet jedoch nicht so viel Flexibilität wie eine herkömmliche Sternverteilung. Unicable 2 ist die neue Weiterentwicklung des Unternehmens FTA Communications S.a.r.l, das auch unter dem Handelsnamen „Inverto“ bekannt ist. Die neue Technologie ermöglicht statt der ursprünglichen 8 Anschlüsse die Versorgung von bis zu 32 Teilnehmern und kann sich zum Teil selbst konfigurieren. Dem Receiver müssen beispielsweise keine festen Frequenzen mehr zugeteilt werden – das ganze System funktioniert dynamisch. Jedoch müssen auch hier wieder neue Geräte finanziert werden, die das EN50607-Protokoll für Unicable 2 unterstützen.
Wir bleiben an diesem Thema für Sie dran und informieren Sie, wenn es Neuerungen gibt.
Alle Infos über die Technik und deren Funktion sowie die Vor- und Nachteile des Unicable-Systems finden Sie auf Unicable-Hilfe.de
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Ein super Beitrag bezüglich der Informationen. Für den “techn. durchschnitt. Leser” sehrgut allgemeinverstaendlich und schnörkellos klar geschrieben. Man sieht, es gibt immer noch “Personen, Fachleute welche “komplizierte Dinge” verständlich erklären können.