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Warum Satellitenfernsehen schauen?

Im Oktober 1957 landete Sputnik 1 als erster künstliche Erdsatellit auf seiner Umlaufbahn und läutete damit die sowjetische Raumfahrt, aber auch das heutige Satellitenfernsehen mit ein. Bis private Verbraucher Satelliten-Fernsehen empfangen konnten, dauerte es allerdings noch rund 30 Jahre.

Heute schauen knapp 35 Millionen deutsche Haushalte Fernsehen per Satellit und nutzen die bewährte Technik zum Empfang öffentlich-rechtlicher sowie privater Fernseh- und auch Radiosender. Seit 2012 wurde das Satelliten-Fernsehen um die Sat-IP Technologie erweitert. Diese ermöglicht die Übertragung der Fernsehsendungen per Heimnetzwerk.

Die Satelliten-Technik

Rund um die Erde kreisen mehrere Satelliten, die die von den Fernsehanstalten gesendeten Programme empfangen und als DVB-T-Signale wieder zur Erde zurückstrahlen. In Europa senden die Astra-Satelliten und werden am unkompliziertesten angesteuert. Damit Sie als Verbraucher diese Signale empfangen können, muss auf dem Haus eine Parabolantenne installiert sein. Die Antenne bündelt die Satelliten-Signale und leitet sie über ein Empfangsteil, das sogenannte LNB weiter. In diesem Gerät sitzen eine Antenne und ein Frequenzwandler, der den Transport der Signale zum Receiver erst möglich macht. Der Sat-Receiver ist zwischen Fernsehgerät und Satelliten-Anlage installiert, filtert die Programme und leitet sie weiter.

Wahlweise kann das Gerät als Set Top Box mit extra Fernbedienung montiert sein, neuere Fernsehgeräte enthalten den Receiver bereits integriert. Meist ist hier von einem DVB-S bzw. S2-Tuner, einem Multi-Tuner oder einem Triple-Tuner die Rede. Set Top Boxen kommen heute fast nur noch zum Nachrüsten für ältere Fernsehgeräte zum Einsatz. Ist die Satellitenanlage einmal installiert, fallen keine zusätzlichen Kosten mehr an, die regulären Fernsehprogramme sind jederzeit frei verfügbar, mit der entsprechenden Ausstattung kann auch Pay TV per Satellit empfangen werden.

Ideal für Mehrfamilienhäuser

Der vorinstallierte Fernsehempfang gehört heute auch im Mehrfamilienhaus zum Standard, mit der Satellitenanlage lässt sich diese Komfortleistung vergleichsweise einfach und mit wenigen Folgekosten für die Mieter umsetzen. Für Gebäude mit mehr als 20 Wohneinheiten bieten die Hersteller spezielle Großanlagen. Moderne Satellitentechnik ist ausgesprochen flexibel und vielseitig, so dass die Nutzer individuell das Wunschprogramm wählen können. Damit die Verteilung auf viele Wohneinheiten funktioniert, muss das Gebäude entsprechend verkabelt werden. Dafür gibt es mehrere Varianten, zum Beispiel die Sternverkabelung, die digitale Einkabellösung (Unicable I oder II) oder die Übertragung per Glasfaserkabel.

Satellitenfernsehen - Vorteile und Nachteile

Einmal fachgerecht installiert, arbeitet die Satellitenanlage zuverlässig und ohne Folgekosten wie zum Beispiel monatliche Gebühren. Neben diesem guten Grund gibt es noch weitere Vorteile der bewährten Technik, ebenso hat das Satellitenfernsehen auch einige Nachteile.

Vorteile von Satellitenfernsehen

  • Zahlreiche Sender in digitaler Qualität können ohne Anmeldung und Gebühren empfangen werden.
  • Öffentlich-rechtliche Sender sind teilweise in HD-Qualität verfügbar.
  • Empfang von Radioprogrammen per Satellit möglich.
  • In Kombination mit Glasfaserkabel können mit einer einzigen Sat-Anlage zahlreiche Haushalte versorgt werden.
  • Kaum optische Beeinträchtigung durch einfache Dach-Installation.
  • Bereits vorhandene Verkabelungen können häufig genutzt werden.
  • Auch in ländlichen Gebieten mit schlechter Versorgung verfügbar.

Nachteile von Satellitenfernsehen

  • Privatsender in HD-Qualität sind nur gegen Gebühr erhältlich (über HD+).
  • Anlage muss vom Eigentümer komplett selbst gekauft, eingestellt und gewartet werden. (Außnahmen können Mehrfamilienhäuser mit externem Versorger sein)
  • Je nach Endgerät muss ein extra Receiver installiert sein, alternativ kann mit einem Multischalter mehrere Receiver an einer Anlage betrieben werden.
  • Hindernisse im Bereich der Parabol-Antenne und schlechtes Wetter können den Empfang stören.

Noch relativ neu ist die Sat-IP Technologie. Dabei wird die vorhandene Satellitenanlage für den Empfang der Signale genutzt, diese werden anschließend in einem Sat-IP-Server in Datenpakete umgewandelt. Der Server ist an das Heimnetzwerk verbunden und überträgt die konvertierten Signale an Ihre digitalen Endgeräte. So wird mobiles Sat-Fernsehen überall im Haus per LAN oder WLAN möglich.