SmartTV als Monitor nutzen
JESHOOTS-com / pixabay.com | Fernseher als Monitor benutzen - so geht's

Smart TV: So wird der Fernseher zum Computermonitor

Das moderne Smart TV ist mehr als ein Fernseher. Dank intelligenter Technologie sind die Flat Screens zu multifunktionalen Entertainment-Profis geworden, die vielfältige Möglichkeiten bieten. Eine große Bildfläche und die hohe Auflösung moderner Geräte bieten höchste Bildqualität und ein beeindruckendes Fernseherlebnis. Gerade deshalb liegt es vielleicht nahe, das Smart TV auch als Monitor für den Computer oder die Konsole zu nutzen. So manches Gamer-Herz schlägt höher bei der Vorstellung, die grafisch beeindruckenden Spiele unserer Zeit auf dem großen Flatscreen bewundern zu können. Aber auch für Bildbearbeitungsprogramme oder andere Anwendungen kann das Smart TV ein interessanter Monitorersatz sein. So entsteht ein vielseitiges Work-Entertainment-System, das viele Vorteile haben kann.

Smart TV als Monitor: Technologische Voraussetzung

Wenn das Smart TV als Computermonitor eingesetzt wird, ergeben sich dadurch viele Synergien. Die technologischen Voraussetzungen variieren dabei je nach Anwendungsbereich.

Die Möglichkeit, eine Konsole wie die Playstation oder Xbox an den Fernseher anzuschließen, wird von Gamern schon lange genutzt. Auch klassische Computerspiele können auf dem Smart TV als Monitor ein beeindruckendes Erlebnis sein. Moderne 4K-Geräte in Kombination mit der Fähigkeit zu HDR (High Dynamic Range) sind bestens für Gamer-Ansprüche geeignet.

Damit die Performance stimmt, sollte ein entsprechend leistungsfähiger Computer angeschlossen werden. Eine Grafikkarte mit hoher Leistung ist das Herzstück eines beeindruckenden Bilderlebnisses. Besonders stark sind Grafikkarten der neueren Generation aus dem Hause AMD und Nvidia. Wer vor allem stimmungsvolle aber grafisch nicht zu komplexe Casual-Games wie Candycrush oder Minecraft spielen möchte, wird auch mit einer hochwertigen Grafikkarte der älteren Generation zufrieden sein. Dasselbe gilt für die farbenprächtigen Slots, die seriöse Glücksspiel Anbieter in großer Vielfalt anbieten. Wer hier allerdings auch ab und zu in einen Livestream einsteigen möchte, sollte an der Grafikkarte nicht sparen. Kann die Grafik des PCs mithalten, bietet die integrierte Bildverbesserung eines modernen 4K Smart TV häufig sogar ein besseres Spielerlebnis als ein hochwertiger Computermonitor.

Neben der Auflösung ist aber auch die Reaktionszeit des Bildschirms ein wichtiges Kriterium, besonders beim Gaming. Schließlich ist eine verzögerte Darstellung frustrierend, wenn Millisekunden beim Zocken entscheidend sind. Die Bildwiederholfrequenz des TV-Gerätes sollte 100 Hertz nicht unterschreiten, damit auch komplexe Videosequenzen flüssig dargestellt werden können. Liegt die Frequenz deutlich darunter, kann es zu Störungen im Bildfluss kommen.

Die Hardware kompatibel machen

Um Computer und Smart TV miteinander zu koppeln, muss die Hardware beider Geräte miteinander in Einklang gebracht werden. Dabei geht es nicht nur darum, die Grafikkarte des Computers mit der Auflösung und der Bildfrequenz des Fernsehers zu koordinieren. Auch Datenformate können je nach Anwendungsgebiet ein Problem werden. Computer können eine Vielzahl unterschiedlicher Formate verarbeiten. Sind die entsprechenden Programme nicht vorinstalliert, können verschiedene Add-Ons die meisten Hürden überwinden.

Beim Smart TV sieht das häufig anders aus. Zu den gängigen Schnittstellen gehören USB, Ethernet, UPnP und DLNA. Die meisten Geräten unterstützen standardmäßig auch Codecs wie MPEG-2 und H.264AVC. Damit sind die Mindestanforderungen, die moderne Geräte erfüllen müssen, aber auch schon abgedeckt. Hierzu informiert das PC-Magazin:

„Die Mindestanforderung der DLNA (Digital Living Network Aliance) sieht als zwingend zu unterstützendes Videoformat nur MPEG-2 vor. MPEG-1, WMA und MPEG-4 (H.264) gelten laut DNLA als optional.

Bei Bildformaten sind nur JPEG bzw. LPCM obligatorisch. Dagegen sind die Bildformate GIF, TIFF und PNG bzw. die Audioformate MP3, WMA oder AAC optional.

Mitunter spielen TV-Geräte zwar auch exotischere Dateien von einem Mediaserver, dies aber nur, weil der Server besagte Files einem Transcoding unterzieht. Das kostet nicht nur z.T. erhebliche Rechenleistung aufseiten des Mediaservers, sondern führt – wegen des verlustbehafteten Umkodierens gepackter Videos, Bilder oder Audiodateien – zwangsläufig zu einer Verschlechterung der Qualität.“

Die Übertragung des Computerbildes auf das Smart TV erfolgt in der Regel über ein HDMI-Kabel. Verfügt der Computer nicht über einen HDMI-Anschluss, kann dieser mittels eines USB-Adapters ergänzt werden. Durch die zwischengeschaltete Anschlussstelle kann es allerdings zu einem Qualitätsverlust bei der Datenübertragung kommen. Auch über einen DVI-Anschluss ist die Bildübertragung möglich. Dann ist ein DVI-zu-HDMI-Kabel erforderlich, um die Verbindung herzustellen.

Die Grafikkarte sollte Funktionen wie HDCP und HDMI-Audio unterstützen, damit die Übertragung funktioniert. Diese Features gehören bei Grafikkarten ab der Generation DirectX-10 meist zur Standardausstattung.

Und nicht zuletzt sollte ein aktueller Grafikkartentreiber installiert sein. Hier empfiehlt sich die händische Überprüfung der aktuellen Software. Sollte ein aktuellerer Treiber vorliegen, kann es hilfreich sein, den alten Treiber manuell zu deinstallieren und erst danach die neuere Version aufzuspielen.

Bevor die Übertragung von Daten auf den großen Bildschirm losgehen kann, sollten noch einmal die Einstellungen rund um Sicherheit und Datenschutz auf dem Smart TV und dem Computer kontrolliert werden. Hier ist es wichtig, das Betriebssystem, alle relevanten Treiber, den Browser und eventuell den Virenschutz aktuell zu halten und Passwörter möglichst nicht auf dem Endgerät zu speichern. Sicherheitslücken rund um Datenschutz, Spam und Phishing können sowohl auf dem Smart TV als auch auf dem Computer entstehen. Deshalb ist es wichtig, beide Geräte separat auf dem aktuellsten Stand zu halten und die Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen detailliert zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Schritt für Schritt: Vom Smart TV zum Computermonitor

Der Anschluss des Computers an das Smart TV ist nicht besonders komplex. Ideal lässt sich die Verbindung über ein HDMI-Kabel herstellen.

Schritt 1:

Den Computer über das HDMI-Kabel mit dem Smart TV verbinden.

Schritt 2:

Das Smart TV einschalten und für die Eingabequelle HDMI wählen.

Schritt 3:

Sollten mehrere HDMI-Anschlüsse verwendet werden, bietet das Gerät eine Auswahl aus den belegten Steckplätzen an. Hier kann der angeschlossene Computer ausgewählt werden.

Schritt 4:

Den Computer einschalten und gegebenenfalls mit dem persönlichen Profil anmelden.

Schritt 5:

Die Anzeigeneinstellungen durch einen Rechtsklick auf den Desktop auswählen.

Schritt 6:

Das Smart TV als Ausgabemedium auswählen und die Auswahl bestätigen. Hier werden als Option häufig „Bildschirm duplizieren“ oder „Bildschirm erweitern“ angegeben. Möglicherweise muss die Einstellung auch über das Menü der Grafikkarte vorgenommen werden.

Computer erkennen in der Regel automatisch, welcher Bildschirm angeschlossen und verwendet wird. Anschließend wird in Koordination mit den auf dem Chip des Monitors gespeicherten Spezifikationen die Bildauflösung optimal angepasst. Auch die Synchronisation mit dem Smart TV funktioniert hier häufig automatisch. Sollte die Bildauflösung nicht selbstständig reguliert werden, sind eventuell händische Anpassungen erforderlich.

Der Fernseher als Monitor: Vor- und Nachteile

Beim Blick auf die großen Abmessungen und das gestochen scharfe Bild moderner Smart TVs, mag der Gedanke nahe liegen, dass sich die Geräte auch hervorragend als Monitor für den Computer eignen. In mancherlei Hinsicht ist das auch so. Insbesondere in den Bereichen Streaming und Gaming kann das Smart TV eine gute Performance liefern, die vielleicht sogar die meisten Monitore in den Schatten stellt. Trotzdem gibt es nicht nur Vorteile durch die Verknüpfung von Computer und Smart TV.

Diese Vor- und Nachteile sollten Nutzer kennen:

Die Vorteile des TV-Monitors

Die Vorteile des TV-Bildschirms kommen vor allem bei Anwendungen bezüglich von Streamen und Gamen zum Tragen. Trifft hier ein leistungsstarker Computer auf ein Smart TV mit 4K-Technologie, können Spiel- und Videosequenzen in hervorragender Qualität dargestellt werden. Stimmt die Bildschirmoptimierung, entstehen so gestochen scharfe Bilder in farblicher Brillanz, die das Spielerlebnis enorm bereichern können.

Vorteile TV Monitor

Zocken am Fernseher, so einfach geht’s | Bild © FrankundFrei / pixabay.com

Die Nachteile des TV-Monitors

Moderne Smart TVs haben in der Regel beeindruckende Abmessungen. Aus einer optimalen Entfernung auf dem Sofa heraus entsteht so ein bildgewaltiges Kinoerlebnis. Diese Eigenschaften kommen dem Nutzer beim Zocken oder beim Streamen von Filmen und Serien zugute.

Weniger komfortabel wird das Smart TV als Monitor bei statischen Anwendungen wie Office- oder Bildbearbeitungsprogrammen. Hier kann die automatische Bildoptimierung des Herstellers sich als Fluch erweisen. Diese Optimierung lässt sich beim Smart TV üblicherweise nicht ausschalten. So kann es bei dieser Art Anwendungen auf dem Bildschirm zu unsauberen Rändern, verschwimmenden Schriftbilder und sogar Halos kommen. Das kann bei längerer Arbeit am Bildschirm sehr anstrengend und sogar schädlich für die Augen sein.

Hinzu kommt, dass der Abstand zum Monitor bei der Computerarbeit meist unter einem Meter liegt. Bei diesem geringen Abstand lässt sich der enorm große Bildschirm aber nicht mehr als Ganzes überblicken. Das führt zu Qualitätseinbußen im räumlichen Denken und kann außerdem Konzentrationsstörungen und eine erhöhte Fehleranfälligkeit mit sich bringen, weil das Gesamtbild nicht mehr im Fokus steht.

Auch für Gamer kann die Bildwiedergabe über das Smart TV zu Nachteilen führen. Das Magazin PC-Welt verweist hierfür auf das Phänomen des Input-Lag, die zeitliche Verzögerung, die bei der Übertragung der Spieleraktivität auf den Bildschirm entstehen kann. Verursacht das Smart TV ein größeres Input-Lag, kann dadurch die Performance im Spiel verschlechtert werden, weil zwischen Input und Outcome eine zu große Zeitspanne liegt und der Echtzeit-Effekt beeinträchtigt wird. Hier können Gamer durch Umschalten auf den Spielemodus Abhilfe schaffen, den vor allem Geräte der neuesten Generation häufig vorinstalliert haben.

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