Glenn Carstens-Peters unsplash.com | Über den Fernseher und die Fernbedienung bezahlen

Smart TV goes PayPal: Dank neuer Technologie per Fernbedienung bezahlen

Der Medienkonsum ist in einer neuen Ära angekommen. Das Free TV wurde weitgehend von Pay TV-Angeboten abgelöst. Für deutsche Fernsehzuschauer sind vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF weiterhin relevant. Weitere Sendeinhalte werden hauptsächlich über Streamingdienste konsumiert. Moderne Geräte mit Internetzugang schließen hier die Lücke zwischen dem Angebot der Streamingdienste und dem heimischen Fernsehkonsum.

TV-Geräte, die nur den Empfang von Fernsehprogrammen unterstützen, entsprechen längst nicht mehr dem Komfortbedürfnis moderner Medienkonsumenten. Internetfähige Hybridmodelle bestimmen die Zukunft der Branche. Tendenziell wird das Smart TV künftig immer stärker mit dem PC verschmelzen und eine technologische Einheit bilden, die den Medienkonsum noch einmal gänzlich verändern wird.

Eine neue Technologie, die bereits erahnen lässt, wohin die Reise geht, ist die Schnittstelle, die Finanzdienstleister PayPal in Kooperation mit verschiedenen TV-Anbietern geschaffen hat.

Teleshopping 2.0: So können Sie per TV einkaufen

Mit dem Smart TV ist eine neue Option auf den digitalen Markt gekommen, die das Teleshopping revolutionieren könnte. Zu einem grafisch ansprechenden Shoppingerlebnis über den hochauflösenden Flatscreen im Großformat gesellt sich zunehmend ein komfortabler Kaufprozess. Je nach Sendeformat und installierter Shopping-App können per Klick auf die Fernbedienung auch zusätzliche Produktinformationen, Kundenbewertungen und interessante Vergleichsprodukte anderer Anbieter während der laufenden Verkaufssendung abgerufen werden. Damit steht Verbrauchern eine neue Einkaufsmöglichkeit zur Verfügung, die das Potenzial hat, den E-Commerce auf ein neues Level zu heben.

Einer der interessantesten Aspekte ist der Bezahlvorgang. Um dem Nutzer eine neue Form des Online Shoppings präsentieren zu können, muss es möglich sein, auch die Bezahlung der bestellten Produkte direkt über das Smart TV abzuwickeln. Einige TV-Apps arbeiten hier mit einem QR-Code, der mit dem Smartphone oder Tablet gescannt werden kann, um den Kauf über das digitale Endgerät abzuwickeln. Den Durchbruch für das Teleshopping 2.0 bringt allerdings eine noch junge Technologie, die das Bezahlen direkt über den Fernseher als Schnittstelle möglich macht; PayPal Smart TV Payment hat die Tür zu einem neuen, digitalen Shopping-Erlebnis geöffnet.

Über den Prozess des „Onboarding“ wird das TV bei der Erstnutzung mit einem bereits vorhandenen PayPal Konto verknüpft. Im Rahmen dieser Anmeldung können verschiedene Benutzerkonten angelegt werden. Diese werden mit einem PIN versehen, der bei allen zukünftigen Anmeldungen als Sicherheitsabfrage dient.

In puncto Sicherheit soll die Zahlung via Fernseher damit den Sicherheitsrichtlinien von PayPal gleichgestellt werden. Die Verknüpfung des Shopping-Vorganges mit einem zusätzlichen digitalen Gerät entfällt. „Mit der neuen Bezahllösung wird Einkaufen per TV einfach, schnell und sicher – so, wie es unsere Kunden bereits aus dem klassischen Online-Shopping mit PayPal kennen. Einkaufen ist nun durchgängig und medienbruchfrei per Fernseher möglich, für den Abschluss des Kaufvorgangs genügt die Eingabe einer vierstelligen PIN über die Fernbedienung“, sagt Arnulf Keese, Geschäftsführer Deutschland von PayPal.

Von der neuen Technologie könnten auch viele weitere Branchen profitieren. So lassen sich zum Beispiel In-App-Käufe künftig direkt über das Fernsehgerät tätigen. Für Gamer wird das Spielerlebnis über den Fernseher komfortabler, das Angebot an zahlungspflichtigen Spielen umfangreicher. Auch Sportevents lassen sich durch die Verknüpfung interessanter gestalten. So könnte es künftig möglich sein, bei der Übertragung von sportlichen Wettkämpfen sogar eine Wette über Seriöse Wettanbieter mit PayPal direkt mit der Fernbedienung am Smart TV zu platzieren.

Diese neue Zahlungsart kann das Teleshopping grundlegend verändern und für vielfältige Branchen nutzbar machen.

Samsung übernimmt Vorreiterrolle

Elektronik Gigant Samsung nimmt auf dem digitalen Markt eine Führungsposition ein. Nachdem die Unternehmensgruppe bei der Entwicklung der Smart-Fernseher bereits ganz vorne mitmischte, überrascht es wenig, dass Samsung auch beim Smart-Shopping eine Vorreiterrolle einnimmt.

Unter dem Begriff T-Commerce arbeitet das Unternehmen schon seit ein paar Jahren stetig an der Entwicklung neuer App-Lösungen und Plattformen für den Einkauf direkt über den Smart TV. Einfache Bestellvorgänge wie Pizzabestellungen oder die Abwicklung einer Weinlieferung sind schon seit einer Weile per Fernbedienung möglich. Eine Weiterentwicklung ist das Bezahlsystem Samsung-Checkout, das die Elektronikentwickler bereits 2017 für 64 Länder ankündigten.

Mit der neuen Technologie soll es möglich sein, In-App-Käufe direkt über die Samsung-Software zu tätigen und zu bezahlen. So könnten Nutzer beispielsweise ihren Account für Netflix, Amazon oder Sky über das Smart TV verwalten, kostenpflichtige App-Inhalte nutzen oder Einkäufe tätigen. Wie breit das Angebot tatsächlich wird, hängt davon ab, wie kooperationsfreudig sich die Anbieter in den einzelnen Ländern zeigen. Am Beispiel Portugal lässt sich erahnen, was in Zukunft alles möglich sein könnte:

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LG zieht nach

Wie zukunftsweisend die neue Technologie ist, hat nicht nur Samsung erkannt. Elektronikentwickler LG ist selbst seit ein paar Jahren in dieser Richtung unterwegs und hat bereits 2016 mit einer bahnbrechenden Kooperation überrascht. Gemeinsam mit Paymentwall wurde eine Option entwickelt, bei der es in über 200 Ländern möglich ist, Bezahlvorgänge mit über 140 verschiedenen Zahlungsmethoden direkt über die Mattscheibe abzuwickeln.

Die Technologie wurde für LG Smart TV in Kombination mit webOS 3.0 entwickelt und ist wegweisend auf dem Markt. Der Vorgang kann direkt über die Fernbedienung abgewickelt werden und gilt für alle kostenpflichtigen LG Apps. Für die Bezahlung ist die Verknüpfung mit einer gültigen Kreditkarte erforderlich.

Für den Endverbraucher bietet diese Technologie einen komfortablen Zugang zu kostenpflichtigen Inhalten und könnte die Einsatzmöglichkeiten der Geräte um ein Vielfaches erweitern.

Wie sicher ist Shopping mit dem Smart TV?

Jeder Zugriff auf das Internet öffnet eine potenzielle Sicherheitslücke und birgt das Risiko, die eigenen Aktivitäten im Web für Unbefugte sichtbar zu machen. Smart-Teleshopping öffnet eine weitere Tür in den virtuellen Raum, die nicht nur von einer Seite genutzt werden kann.

Über den SmartTV und der Fernbedienung bezahlen

© Marques Kaspbrak / unsplash.com | Teleshopping 2.0 über den Fernseher und PayPal

 

Experten für digitale Sicherheit zeigten sich bislang skeptisch im Bezug auf die Sicherheit sensibler Daten bei der Internetnutzung über das Smart TV. Die Sicherheitslücken seien zu groß, die Schutzmechanismen noch nicht ausgereift, so das Fazit. Vor allem der Zugriff auf persönliche Daten, sensible Informationen wie Passwörter und Bankdaten und das Mitschneiden jeglicher Bewegungen im Internet wurden als Sicherheitsrisiko kritisiert.

Seit den Anfängen der smarten Fernseher hat sich die Technologie weiterentwickelt und der Trend geht zu sicheren SSL-Zertifikaten, die den HTTPS-Verkehr des Nutzers schützen. Einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit am Smart-TV können User selbst leisten:

  • Über das Smart TV sollten nur bekannte Webseiten mit vertrauenswürdigem Inhalt besucht werden. Surfen auf unbekannten Seiten birgt ein hohes Sicherheitsrisiko. 
  • Apps und Programme können schädliche Inhalte weitergeben. Vor dem Download und der Installation sollte jede Software deshalb auf Echtheit überprüft werden. Das gilt auch für Inhalte, die über den Google Playstore oder den Apple Store angeboten werden. 
  • Auch vertrauenswürdige Websites können betrügerische Links enthalten. Ein Link zu einer fremden Seite sollte deshalb nie genutzt werden. 
  • Experten raten davon ab, über den Fernseher Websites zu besuchen, auf denen die Eingabe sensibler Daten wie Nutzernamen, Passwörtern oder Bankdaten erforderlich sind. Die Nutzung entsprechender Dienste sollte ausschließlich über ein digitales Gerät erfolgen, das gegen Hackerangriffe geschützt ist.

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